DIE AUFFÜHRUNG
von Herbordt/Mohren
In Kooperation mit der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, Sophiensaele Berlin, Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt und dem Theater Rampe Stuttgart.
DIE AUFFÜHRUNG ist die Aufführung einer Institution, namentlich DIE INSTITUTION. Gedoppelt, gespiegelt, auf mehreren Bühnen gleichzeitig, durch Theatermaschinerie und Komposition eng miteinander verwoben, begegnen sich erfundene und tatsächliche Menschen und Dinge.
DIE AUFFÜHRUNG ist Theater, Kongress und Konzert: Im begehbaren Bühnenbild trifft das Publikum auf Performerinnen und Performer, auf einen Musiker sowie auf Gäste aus Wissenschaft und Kunst.
Herbordt/Mohren hinterfragen Kategorien aus dem Kunst- und Kulturbetrieb, aus der Lebens- und Arbeitswelt, die sie umgibt. Das Publikum bewegt sich dabei in einem Raum, in dem die Anführungszeichen um die Begriffe „Institution“ und „Aufführung“ ständig präsent sind, auch wenn sie nach und nach verblassen: Ist „Die Aufführung“ noch eine Aufführung? Ist „Die Institution“ noch eine Institution?
DIE AUFFÜHRUNG betreibt ein raffiniertes Spiel mit den Kategorien und Zuschreibungen.
Hier herrscht kein Zwang zum Verständnis. Es geht um das Erleben von Zusammenhängen, das Majestätische von Diagrammen, das Wühlen in den eigenen Erinnerungen, das Zusammenbringen von Entferntem.
Nach der 2010 und 2011 ebenfalls an den Sophiensaelen entstandenen Reihe ALLES WAS ICH HABE ist auch DIE AUFFÜHRUNG Teil einer komplexen Kunstanlage, die Herbordt/Mohren mit dem Schreiben von DAS STUECK begonnen und mit der Gründung von DIE INSTITUTION fortgesetzt haben.
die-institution.org, facebook.com/dieInstitution
Gefördert aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds. Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ im Rahmen der Gastspielförderung Theater aus Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Kultur- und Kunstministerien der Länder.
Pressestimmen
Was Theater sein kann, was es will oder nicht sein soll, ‚dass sich der Ort in seiner Bedeutung ständig verändert‘, daraus haben Melanie Mohren und Bernhard Herbordt einen entspannten Abend gemacht, der sozusagen die Innenseite des Theaters zeigt, und man weiß danach auch wieder, warum es irgendwann Kult geworden ist, die Befragung seiner eigenen Mittel bei der Kunstproduktion auszustellen. (nachtkritk.de, 01.11.2013)
Es findet eine Baustellenbegehung statt, die höchst aufschlussreich ist, denn sie handelt von einem Theater, das kein ‚Theater‘ mehr sein wird, sondern etwas Neues: eine ‚Institution‘ eben, deren Begriff, Ausdehnung und Praxis erst noch zu finden sind: zu finden, zu prüfen, zu verwerfen und wieder neu zu finden im ständigen Prozess. Und genau das passiert bereits in den neunzig Minuten, für die das Performanceduo Herbordt/Mohren eine fantastische Versuchsanordnung der Möglichkeiten und Visionen entworfen hat. (Berliner Zeitung, 01.11.2013)
Nach 30 Minuten weiß ich nicht mehr, wer hier ‚offiziell‘ zur Aufführung gehört und wer Gast ist. Die Grenzen verschwimmen. Ein Blick ins Gesicht der anderen Besucher verrät mir, dass es ihnen ähnlich geht.
Beim Teller Suppe, den es späteran der Station mit Koch gibt, fragt mich einer, von welcher Institution ich komme. Ich bin irritiert, gehört das zur Performance? – Melanie Mohren und Bernhard Herbordt schaffen es mit ihrer Komposition aus Theater, Konzert und Performance die häufig beschworene Trennung zwischen Kunst und Leben aufzuheben. Durch das kontingente Mäandern des Publikums werden Orte neu besetzt und höchst individuelle Erfahrungen gemacht. (Der Freitag, 7. Nov. 2013)