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FILMKLUB KOKI ZEIGT: DREI TAGE KOMMUNALES KINO


Midnight Movies, Kinderkino, Dokumentarfilme und Satire bis hin zum musikalischen Roadmovie

Der neu gegründete Filmklub KoKi zeigt Filme vom Psychedelic Midnight Movie über Kinderkino, Dokumentarfilm und einer Perle des helvetischen Films bis hin zum musikalischen Roadmovie. Ein Kinoprogramm, das so oder ähnlich in einem Kommunalen Kino in Stuttgart laufen könnte – wenn es denn eins gäbe. Denn seit mehr als zehn Jahren gibt es in Stuttgart kein KoKi mehr.

Die Filme an diesem Tag zeigen wir Dank des Filmenthusiasten Eberhard Nuffer auf 16mm!

4.1.
20:00 Dokumentarfilm: WALDHEIMS WALZER (A, 2018)
22:30 Mitternachtskino: THE HOLY MOUNTAIN (MEX, 1973, OmU)

5.1.
15:00 Kinderkino: ANIMIERTE KURZFILME
20:00 Einbürgerungssatire: DIE SCHWEIZERMACHER (CH, 1978)
22:30 Mitternachtskino: ROLL ON TEXAS MOON (USA, 1946, OF) und andere Schmalfilme

6.1.
20:00 Kurzfilm: WEISSABGLEICH (D, 2019)
20:30 Rembetiko-Roadmovie: DJAM  (F/GR/TR, 2017, OmU)

Eintritt pro Vorstellung: 5€

In Kooperation mit Montagegruppe


WALDHEIMS WALZER

(A, 2018) Dokumentarfilm von Ruth Beckermann, 93 min

Es ist lange her, dass die Affäre um die verleugnete NS- Vergangenheit von Kurt Waldheim weltweit für Aufsehen sorgte. Sie kam im Jahr 1986 ins Rollen, während des Wahlkampfs für das Amt des österreichischen Bundespräsidenten, mit dem Waldheim seine Bilderbuchkarriere als Nachkriegspolitiker zu krönen beabsichtigte. Anhand von klug ausgewähltem, internationalem TV-Archivmaterial rekonstruiert dieser dokumentarische Essay den Verlauf der hitzigen Debatte bis zum zweiten Wahlgang im Juni 1986. Neben ihrem subjektiv-analytischen Kommentar ist die Filmemacherin auch mit selbst gedrehten Videoaufnahmen präsent, zeigt Dokumente der Gegenöffentlichkeit, die Anti-Waldheim-Aktionen und Streitgespräche mit antisemitisch auftretenden, ressentimentgeladenen Passanten. Hetze, Verleumdung, Medienschelte und das Leugnen von Tatsachen brechen sich hier Bahn. Lange her, aber noch nicht vorbei.

In Kooperation mit Emanzipation und Frieden e.V.


THE HOLY MOUNTAIN

(MEX, 1973, OF) Psychedelic Midnight Movie von Alejandro Jodorowsky, 114 min

Tatsächlich ist dieser Film nicht weniger als ein Frontalangriff auf die Sinne und den Verstand seiner Zuschauer. Aus den tiefsten Tiefen des Unterbewusstseins lässt Jodorowsky einen ungebremsten Hagel an vollkommen ungefilterten rohen Bildern auf seine Zuschauer einprasseln. Es sind Bilder voll von Sexualität und abscheulichster Gewalt, voller scheinheiliger Religiosität und zutiefst empfundener Spiritualität, voll von zynischster Menschenverachtung und ätzender Konsumkritik, voll von Galle spuckendem Sarkasmus und von Menschen liebender Milde, Bilder vom Ende unserer Kultur und einem spirituellen Neuanfang. Bilder, die man in dieser geballten Ladung im Kino nur selten zu sehen bekommt. 1970 wurde der chilenische Regisseur, Autor und selbst ernannte Magier Alejandro Jodorowsky mit dem surrealen Western „El Topo“ berühmt und schuf nebenbei den Prototyp eines Midnight Movies.


WALLACE & GROMIT SHORTS

(GB, 1993/1995) Kinderkino mit animierten Kurzfilmen von Nick Park, ca. 75 min

Wallace and Gromit ist eine britische Stop-Motion-Ton-Animations-Comedy-Serie, die von Nick Park von Aardman Animations erstellt wurde. Der altmodische Engländer Wallace lebt mit seinem Hund Gromit zusammen, der zwar nicht spricht, aber zweifellos klug ist, klüger jedenfalls als sein Herrchen.


DIE SCHWEIZERMACHER

(CH, 1978) Einbürgerungssatire von Rolf Lyssy mit Emil Steinberger, 109 min

Die Hauptfiguren dieser ironisch-satirischen Komödie ums Schweizer-Sein und Schweizer-Werden, gehören zu jenen Beamten der Kantonspolizei, die einbürgerungswillige Ausländer unter die Lupe nehmen müssen. Dass bei einem solchen Überprüfungsverfahren verschiedene Methoden zur Anwendung kommen, können in diesem Film mehrere Personen erfahren. Alles zwar frei erfunden, aber Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Verhältnissen sind nicht ganz ausgeschlossen… Bis heute ist Marcel Hoehns erste Arbeit als Produzent der erfolgreichste Schweizer Film aller Zeiten.


LIED DER PRÄRIE

(CZ, 1949) Puppenfilm-Parodie von Jirí Trnka, 21 min

Klassische Parodie eines amerikanischen Westerns in Stop-Motion. Die Geschichte einer hübschen Senorita, die in einer Postkutsche in den Wilden Westen reist. Im allerletzten Moment wird sie von einem blonden singenden Cowboy vor den Klauen eines bösen Banditen gerettet.


ROLL ON TEXAS MOON

(USA, 1946, OF) B-Western von William Witney, 54 min,

Singende Cowboys in einer tödlichen Fehde zwischen Viehzüchtern und Schäfern mit Roy Rogers, der versucht, das Gute und die Interessen der jungen Schafzüchterin Jill (Dale Evans) zu verteidigen. Dennis Hoey, der vor allem für seine Darstellungen des witzigen Lestrade in der Universal-Serie „Sherlock Holmes“ bekannt ist, spielt ebenfalls eine tragende Rolle. Die Musik ist nach wie vor allgegenwärtig wie etwa „The Yellow Rose of Texas“.


WEISSABGLEICH

(D, 2019) Kurz-Doku von Julian Mahid Carly, 17 min

Protagonist und Regisseur Julian versucht sich in einer extremen Weise anzupassen: Deutschsein, Schönsein, Bleich-Cremes. Er konfrontiert andere Menschen mit seinem Wunsch, weiß werden zu wollen: Seine Mutter ist schockiert, nimmt diese ganze Sache aber nicht richtig ernst. Ein rechtsextremer Aktivist redet viel, sagt aber sehr wenig aus. Ein plastischer Chirurg meint, er könne Julian „helfen“. Doch ist eine Hautaufhellung wirklich eine Option? Woher kommt der Wille zur Angleichung und wo führt er hin? Schwierige Kategorien wie Rasse und Ethnizität werden auf ihre Relevanz hin für die heutigen Menschen befragt, ohne den Narzissmus und Selbstdarstellungsdrang unserer Generation auszuklammern.


DJAM

(F/GR/TR, 2017, OmU) Musikalisches Roadmovie von Tony Gatlif, 97 min

Der französische Regisseur, Drehbuchautor und Komponist Tony Gatlif wurde mit Filmen wie VENGO (2000) oder EXILS (2004) und GERONIMO (2014) bekannt. Sei- ne Filme handeln oft vom Leben der Sinti und Roma, ihrer Verfolgung und gesellschaftlichen Ausgrenzung. Seine Mutter war Roma, sein Vater ein algerischer Berber, beide Kulturen beeinflussen sein filmisches Schaffen bis heute. Eine wichtige Rolle spielt auch die Musik, in diesem Fall der Rembetiko. Die junge Griechin Djam wird von ihrem Onkel nach Istanbul geschickt, und trifft dort auf die 19-jährige Französin Avril, die in die Türkei kam, um dort in der Flüchtlingshilfe zu arbeiten. Doch ohne Geld und Kontakte ist die junge Frau verloren. Djam nimmt sie unter ihre Fittiche, und so beginnt eine Reise voller Hoffnungen und wundervoller Begegnungen, mit großartiger Musik und Freude am Teilen.