HERZTIER
von Mario Portmann nach dem Roman von Herta Müller
Rumänien in den 80er Jahren des totalitären Ceaușescu-Regimes: Vier junge Studenten treffen sich regelmäßig, um der sie umgebenen Diktatur zu entkommen. Von Angst und Misstrauen geprägt, nähern sie sich vorsichtig einander an. Sie reden, schreiben Gedichte und lesen heimlich deutsche Bücher. Schnell geraten sie zwischen die Mühlen von Geheimpolizei und Spitzeln. Von nun an ist ihr Alltag vom Gefühl permanenter Überwachung geprägt, jederzeit ist mit Durchsuchung oder plötzlicher Verhaftung zu rechnen. Denn Freundschaften zu schließen bedeutet in Zeiten der Diktatur, das Risiko des Verrats einzugehen. Im Zwiespalt zwischen inniger Verbundenheit und dem Drang nach Ausbruch aus diesem brutalen System begibt sich die Protagonistin in Richtung Grenzgebiet und erhoffter Freiheit.
Mit großer Komplexität einerseits, verblüffender Direktheit und stakkatohafter Bildhaftigkeit andererseits, treibt Herta Müller ihre Erzählung in unsere Köpfe. So erschafft sie das unvergessliche Bild eines totalitären und menschenfeindlichen Staates sowie der elementaren Gefühle seiner Bewohner zwischen allgegenwärtiger Angst und rauschhafter Liebe.
Gastspiel des Theater Konstanz.
Aufführungsdauer: circa 90 Minuten ohne Pause