Humane Methods: 4.01 The Ether Sessions
Performance von Fronte Vacuo
Theater und Performance fordern körperliches Engagement von Darsteller:innen wie Zuschauer:innen. Körper, Klänge, Raum können in der digitalen Welt nur nachgeahmt werden. Zwangsläufig verdunkelt der Bildschirm des Online-Theaters die Erfahrung und die Bedeutung der Körperlichkeit.
Das Ziel von Fronte Vacuo für ihre Residenz ist es, mit den Beschränkungen der Online-Performance aus einer radikalen körperlichen Perspektive zu experimentieren. Sie entwickeln ein Streaming-Format, das 360-Grad-Video mit echtzeit KI-gesteuerter Computer Vision kombiniert. Sie erkunden neue Formen der Körperlichkeit, die sich daraus ergeben, spielen mit den Sinnen, kreieren in veränderten Vorstellungen von Raum und Zeit.
Wie können im Online-Theater Sound und Technologie die körperliche Erfahrung unterstützen? Welche Körperlichkeit kann über das Netz gestreamt werden?
Dieses Forschungsprojekt ist Teil von Humane Methods, unserer fortlaufenden Reihe hybrider Live-Kunst-Events, die über die Gewalt der Mensch-Natur-Algorithmus-Verflechtungen reflektieren, indem sie das Publikum in die Perspektive der Körper – menschlich und nicht-menschlich – eintauchen lassen, die sie erleben.
[English version below]
Während des TOOLS-Festivals werden Fronte Vacuo eine Probevorführung für diejenigen anbieten, die sich an den Experimenten beteiligen möchten. Eine 360-Grad-Kamera wird in der Mitte der Bühne platziert und überträgt die Aktionen von zwei menschlichen Darsteller:innen in Echtzeit ins Internet. Die Kamera ist das Auge ihres KI-Performers namens DMB, eines Netzwerks intelligenter Computer-Vision-Algorithmen, die sie zuvor entwickelt haben. Die von der Kamera aufgenommenen Bilder werden von DMB erfasst und in Echtzeit resynthetisiert, wodurch eine computergestützte Vision der Performance entsteht. DMB orchestriert auch den Rhythmus, die Musik und die Beleuchtung als Reaktion auf die Aktionen der anderen Darsteller und des Publikums.
Der Ziel nach der Residenz ist es, eine maßgeschneiderte Web-Software zu entwickeln, die den Online-Zuschauern drei Möglichkeiten bietet, mit den Darsteller:innen zu interagieren und die Dramaturgie zu verändern. In einem Interaktionsmodus können sie wählen, ob sie die Aufführung verfolgen wollen, indem sie sich entweder im 360-Grad-Videostream der Kamera oder in der vom DMB generierten Computersimulation frei bewegen. In einem anderen Modus können sie mit den Darsteller:innen in Dialog treten, die sie aktiv durch Gesten oder Worte ansprechen, wobei ihre Interaktion die Dramaturgie verändert. Ein dritter Modus bietet dem Publikum die Möglichkeit, in bestimmten Momenten der Aufführung Veränderungen in der Funktionsweise der KI, des Tons und des Lichts auszulösen.
Triggerwarnung:
Die Performance kann Nackheit und Gewalt enthalten.
Eine Produktion von Fronte Vacuo in Koproduktion mit Theater Rampe.
Im Anschluss an den Livestream findet ein Künstler:innengespräch mit Fronte Vacuo statt.
Die Vorstellung am 16. Oktober wird live aus dem Theater Rampe gestreamt. Wer einen Blick hinter die digitalen Kulissen werfen möchte, ist herzlich eingeladen, vorbeizukommen. Vor Ort können Besucher:innen die Performer:innen live im analogen Raum erleben und sich einen Eindruck vom Setting verschaffen.
Der Digitale Festivalpass (€ 50,- ; ermäßigt €25,- ) ermöglicht den Zugang zu allen Online-Veranstaltungen auf SPECTYOU. Einzeltickets für Online-Veranstaltungen auf Spectyou sind zum Preis ab € 3,- (Pay what you want: 3 – 50 Euro). Tickets für die analoge Vorstellung von CHEZ NU von CHEZ COMPANY am 16.10. im Theater Rampe sind zum Preis von € 16,- (regulär), € 9,- (ermäßigt) oder € 30,- (Unterstützer:innenpreis) erhältlich.
Freier Eintritt ohne Anmeldung (first come, first serve) zum restliche Programm am 16.10 im Theater Rampe: Public Viewing von HUMANE METHODS von Fronte Vacuo, dem Panel und dem Klangcomic AMEISEN FÜR MIMIKRY von Rdeča Raketa, Natascha Gangl & Nikolaos Zachariadis.
Weitere Infos zum TOOLS Festival gibt es hier
Theatre and performance are practices that require corporeal engagement of both performers and audience. In performance, corporeality is the medium through which ritualism and commonality is shared across actors and spectators. While body, sounds and spatial awareness can be mimicked in the digital realm, the screen-based nature of online theatre inevitably obscure the experience and the meaningfulness of corporeality.
Our aim for the residency is to experiment with the constraints of online performance from a radical bodily perspective. Therefore, our research will be both technical and corporeal. On one hand, we will devise a streaming format combining 360-degree video and real-time, AI computer vision. On the other, we will investigate how to leverage the specificities and constraints of such a format so as to explore new forms of corporeality, to play with the senses and thus create altered forms of space and time.
How can bodily experience be emphasized in online theatre through sound and technology? What kind of corporeality can be streamed on the net? How can the advantages and limits of digital streaming formats be exploited to create a shared, visceral experience?
This research project is part of Humane Methods, our ongoing series of hybrid live art events that reflects on the violence of human-nature-algorithmic entanglements by immersing audiences in the perspective of the bodies – human and non-human – that experience it.
During the TOOLS festival we will offer a try-out performance for those interested in joining the experimentation. A 360-degree camera is placed at centre stage and streams, in real time, the actions of 2 human performers to the web. The camera is the eye of our AI performer named DMB, a network of “intelligent” computer vision algorithms that we have previously developed. The images captured by the camera are grabbed by DMB and resynthesised in real time, creating a computational vision of the performance. DMB also orchestrates rhythm, music and lights in response to the actions of the other performers. In this way, the audience will have the chance to experience the events through the “eyes” of our AI.
After the TOOLS Festival, we will keep developing the project. In its next iteration, we aim to create custom web software provides online viewers with three ways to interact with the performers and change the dramaturgy. One interaction mode allows them to choose whether to follow the performance by moving freely either in the 360-degree video stream of the camera or in the computational simulation generated by DMB. Another mode allows them to dialogue with the performers, who will actively address them through gestures or words, their interaction will change the dramaturgy. A third mode offers the audience the possibility to trigger changes in the working of the AI, of the sound and of the lights at particular moments of the performance.
Trigger warning:
This performance may contain nudity and violence.
16.10.21 16:00 |
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