KAPITEL 10: LIEBE
Bouvard und Pecuchet 3000
Unser Langzeitforschungsprojekt geht in die zweite Spielzeit. Wieder treffen sich Stuttgarter Wissenschaftler und Rampe-Künstler, um gemeinsam die unendlichen Weiten des Wissens zu durchmessen. Auf den Spuren der beiden Romanhelden Bouvard und Pecuchet erforschen die gemischten Doppel diesmal die Pädagogik, die Religion, die Liebe und das Übernatürliche.
Kapitel 10: Liebe
Mit Adrianna Liedtke (Bildende Künstlerin) und Felix Ensslin (Professor für Kunstvermittlung und Ästhetik Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart).
Einzug: Do 04.12. 20:00
Experiment: Do 18.12. 19:00
Öffnungszeiten des Ateliers: an Vorstellungstagen ab 18:00 Uhr
18.12., 19:00 Uhr
Experiment
Felix Ensslin und Adrianna Liedke
mit Florian Clewe, Leon Filter, Eve Kolb, Raphael Sprzesny und Oana Paula Vainer
Zum Auszug der Gruppe aus dem Laboratorium von BOUVARD UND PECUCHET 3000 präsentiert sie ein Glossar zum Arbeitsprozess zwischen Theater und Performance, Lektüre und Zitat, Dilettantismus und Virtuosität, Bild und Sprache, Gemeinschaft und Individualität.
Leon Filter und Florian Clewe sind bildende Künstler. Sie leben und arbeiten in Brüssel und Berlin. In ihrer gemeinsamen und individuellen künstlerischen Praxis arbeiten sie sich durch unterschiedliche Felder der Kultur und des Wissens, so etwa durch die historische Kulturtechnik des Bäumebiegens und die Geschichte der Flüssigkristallforschung. Dabei untersuchen sie die Spannungsverhältnisse, die aus der Migration der angeeigneten Bilder, Praktiken und Problemhorizonte in die Produktion künstlerischer Formen und Selbstentwürfe hervorgehen.
Eve Kolb studierte Schauspiel an der HfS Ernst Busch in Berlin, arbeitete u.a. in Weimar, Köln und Göttingen, lebt als freie Schauspielerin seit einigen Jahren wieder in Berlin und ist dort an der Humboldt-Universität für den Studiengang Psychologie eingeschrieben und überbrückt kunstfreie Phasen in der Gastronomie.
Leonora Ruchay studiert an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart seit 2007 Freie Kunst und ist dort seit kurzem Mitglied der Klasse Ricarda Rogan. Neben Fotographie und Video arbeitet die Künstlerin mit durch Recherche und Interviews generierten ebenso wie mit selbstverfassten Texten. Neben zahlreichen Beteiligungen an Gruppenausstellungen und -projekten zeigte sie ihre Arbeiten u.a. in der Soloausstellung „9to5 or 24h“ im Sudhaus, Tübingen, 2013.
Raphael Sbrzesny, studierte Klassisches Schlagzeug, Neue Musik und Kammermusik in Stuttgart und Paris, Experimentelles Musiktheater und Komposition in Bern, sowie Bildende Kunst in Stuttgart und München. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Preise, zuletzt das Landesgraduiertenstipendium sowie ein Bundesatelier in der Cité International des Arts Paris. Derzeit arbeitet er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart zusammen mit Felix Ensslin an einem künstlerisch-wissenschaftlichen Forschungsvorhaben mit dem Titel: „Das Material des Anderen im Eigenen – Übungen zu einer Ästhetik der Interpretation“. Dabei versucht er Begriffe wie Repertoire, Fingerübung und der Interpret für einen Figurenentwurf zu diskutieren, welcher Möglichkeitsräume für eine künstlerische Produktion jenseits eines ständigen Aktualisierens bestehender Ordnungen markiert.
Oana Vainer, geboren 1980 in Bukarest. Studium an der Universität der Bildenden Künste in Bukarest. Anschließend Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart und Tallinn. Trägerin des Akademiepreises der Bildenden Künste in Stuttgart und des DAAD Preises. Im Jahr 2014 Stipendiatin an der Cité Internationale de Paris. Oana Vainers neuere Arbeiten setzen sich mit den persönlichen, sozialen und gesellschaftlichen Realitäten einer de facto lediglich vertraglichen und währungspolitischen Europäischen Union auseinander. Arbeitsutensilien sind bei Oana Vainer Gegenstände, die eine gemeinsame Vergangenheit ausweisen, Videos oder auch der eigene Körper. Die Arbeit am Projekt Hangar Duzilor Reloaded ist zum Beispiel aus einem Wunsch entstanden, mit dem Publikum zu agieren und wird daher live gestreamt. Die Produktion kommt direkt und roh in das Zuhause des Betrachters. Diesem wird unmittelbar eine Reaktion abverlangt, Interaktion oder Passivität. Dabei verwendet sie bestehende Inhalte als Restriktion und verändert diese in mehreren Transformationsprozessen in eine neue Realität. Klischees werden nicht negiert, sondern ad absurdum geführt.
12.12., 18:00-20:00 Uhr
Antigone Lacht oder Split the Difference: Untersuchungen am Rande eines Kulturzusammenbruchs.
Felix Ensslin und Adrianna Liedtke laden in das Labor von BOUVARD UND PECUCHET ein: Leonara Ruchay und Eve Kolb
In diesem nach dem „Einzug“ vom 4. Dezember zweiten öffentlichen Abend präsentieren Ensslin und Liedtke mit der Künstlerin Ruchay und der Schauspielerin Kolb zwei Untersuchungen über die Frage, wie kommt die Liebe, das Glück, der Sinn in die Natur? Leonara Ruchay installiert ein Experiment mit Material aus einem gegenwärtigen Projekt, das sich mit dem wissenschaftlichen Verhältnis zur Natur beschäftigt und mit der Frage, welche Position die Kunst einnehmen kann in einem Zeitalter, das durch den „Willen zum Wissen“ bestimmt ist. Felix Ensslin, Adrianna Liedtke und Eve Kolb stellen einige Bruchstücke ihrer gemeinsamen Recherchearbeit im Studio vor und zur Diskussion.
Leonora Ruchay studiert an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart seit 2007 Freie Kunst und ist dort seit kurzem Mitglied der Klasse Ricarda Rogan. Neben Fotographie und Video arbeitet die Künstlerin mit durch Recherche und Interviews generierten ebenso wie mit selbstverfassten Texten. Neben zahlreichen Beteiligungen an Gruppenausstellungen und –projekten zeigte sie ihre Arbeiten u.a. in der Soloausstellung „9to5 or 24h“ im Sudhaus, Tübingen, 2013.
Eve Kolb studierte Schauspiel an der HfS Ernst Busch in Berlin, arbeitete u.a. in Weimar, Köln und Göttingen, lebt als freie Schauspielerin seit einigen Jahren wieder in Berlin und ist dort an der Humboldtuniversität für den Studiengang Psychologie eingeschrieben und überbrückt kunstfreie Phasen in der Gastronomie.
Gefördert durch den Landesverband freier Theater e. V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg