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NEUE LEITUNG AB 2023


Leitungsteam 2023
Foto: Dominique Brewing

Im Sommer 2023 wechselt das Leitungsteam am Theater Rampe. Neben Ilona Schaal und Bastian Sistig, die bereits im Juni 2022 letzten Jahres berufen wurden, gehört ab Mai auch die Stuttgarter Kulturmanagerin Lisa Tuyala zur Theaterleitung. Die drei freuen sich schon sehr: „Wir haben aber auch sehr viele Fragen, sind neugierig auf die Stadt Stuttgart und auf Eure Ideen. Habt Ihr Anregungen, Vorschläge, Kritik, wollt Euch vernetzen oder seid auch einfach neugierig auf uns? Dann schreibt uns gerne eine E-Mail an leitung23@theaterrampe.de oder kommt uns besuchen in unserem Vorbereitungsbüro.“

Während der Vorbereitung wird unser Weinladen an festen Tagen zum Open Office: Die Türen stehen allen Interessierten offen, um vorbeizukommen, Hallo zu sagen, sich dazuzusetzen und sich mit den beiden auszutauschen. Neue Termine folgen nach der Sommerpause.


Das Leitungsduo wurde am 23.06.2022 der Öffentlichkeit vorgestellt. Der Trägerverein des Theaters hatte am Vorabend einstimmig die Theaterproduzentin und Kuratorin Ilona Schaal und den Regisseur, Autor, Performer und Kurator Bastian Sistig gewählt. Der Beirat folgte damit der Empfehlung der Findungskommission, die Teil eines größeren Öffnungs- und Qualifizierungsprozesses am Haus war. Die beiden möchten mit dem Theater Rampe ab 2023/24 einen verbindenden Ort einer diversen Stadtgesellschaft schaffen, ein Theater der Begegnung, das verstärkt an anderen Orten stattfindet.

„Wir wollen die Rampe zu einer Schnittstelle machen, die Begegnungen ermöglicht. Uns interessiert Theater als Ort für Aushandlungsprozesse, als Labor, Werkstatt und als Zuhause für lokale und internationale Künstler*innen“, sagte Sistig. Besonders wichtig ist ihnen das Thema Klassismus, weil das auch intersektional wirksam sei. Langfristig möchten sie ein klassenübergreifendes Theater schaffen, das die Gemeinsamkeiten, Verbindungen und Unterschiede einer Stadtgesellschaft verstärkt über sozioökonomische Merkmale und Bedingungen denkt und sichtbar macht: „Und das auf verrückte, verspielte, queere und humorvolle Weise.“

Es sei ihnen ein besonderes Anliegen, den vom derzeitigen Rampe-Team begonnenen Qualifizierungsprozess zum Thema Machtstrukturen, Rassismus, Klassismus und generellen Öffnungsprozessen fortzuführen. „Er hat uns in vielerlei Hinsicht motiviert, die vor uns liegende Aufgabe anzunehmen. Denn Theater machen und noch mehr ein Theater leiten sind für uns eng verbunden mit Verteilungsfragen um Macht, Geld und Mikrofone“, betonte Schaal.

Der Vorsitzende des Trägervereins Andreas G. Winter betonte, der Beirat habe Verantwortung an eine „sehr breit aufgestellte Findungskommission abgegeben, die viel Kompetenz mitbringt. Wir sind sehr froh über die Empfehlung und möchten uns an dieser Stelle auch beim Gemeinderat bedanken, der den Übergang von bisheriger zur neuen Leitung auch mit einem stattlichen Geldbetrag unterstützt.“


Ilona Schaal, 1988 geboren und aufgewachsen in Schorndorf, ist Theaterproduzentin und Kuratorin. Sie studierte Theaterwissenschaft an der Universität Leipzig und Theater- und Orchestermanagement bei Prof. Dr. Schmidt an der HfMDK in Frankfurt/Main. Sie arbeitete als Produktions- und Projektleiterin für verschiedene Kompanien und Kulturinstitutionen (u.a. Goethe-Zentrum Hyderabad, fringe Ensemble Bonn), bevor sie 2017 innerhalb eines Dreier-Leitungsteams die Programmdirektion der Schaubühne Lindenfels in Leipzig übernahm. Dort spezialisierte sie sich auf interdisziplinäre Großprojekte, oft im Stadtraum und international ausgerichtet. Für 2022 kuratierte sie gemeinsam mit Julia Asperska eine internationale Online-Residenz zum Thema Postkolonialismus für die Schaubühne Lindenfels, im Moment leitet sie ein Online-Art Lab für deutsche und ukrainische Künstler*innen. Sie ist im Vorstand des Landesverbands Freie Theater in Sachsen und als Expertin beim Performing Arts Program Berlin tätig.

Bastian Sistig (*1990) studierte Philosophie und Theaterregie in Berlin (FU) und Frankfurt am Main (HfMDK) als Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes. Er beschäftigt sich vorwiegend mit Erinnerungs- und Wahrheitspolitiken und hat ein Faible für spekulative Setzungen und unspektakuläre Ästhethiken. Er arbeitet als Autor, Performer, Kurator und Regisseur in Kontexten wie: Schauspielhaus Wien, Künstlerhaus Mousonturm, Maschinenhaus Essen, TD Berlin, studioNAXOS, Fleetstreet-Theater Hamburg, Retzhofer Dramapreis, Alte Münze Berlin, Staatstheater Darmstadt, Grassi Museum Leipzig, Frankfurt LAB, Starke Stücke Festival, Monologfestival, Lange Nacht der Neuen Musik, Implantieren Festival, Schwankhalle Bremen, Hessisches Landestheater Marburg, Schaubühne Lindenfels Leipzig u.a. Seine Arbeiten wurden hin und wieder ausgezeichnet, u.a. mit dem Hauptpreis der Hessischen Theatertage und dem Publikumspreis von Stück/für/Stück am Schauspielhaus Wien. Er ist Gründungsmitglied des Künstler*innenkollektivs PARA und Künstlerischer Leiter des Produktionslabels &sistig.

Lisa Tuyala (*1981) studierte Jazzgesang am Königlichen Konservatorium in Den Haag (B.A.) und berufsbegleitend internationales Kunst- und Kulturmanagement (M.A.) an der Leuphana Universität Lüneburg in Kooperation mit dem Goethe-Institut. Aktuell promoviert sie am Institut für Kulturmanagement und Gender Studies der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 2010 lebt Lisa Tuyala mit ihrer Familie in Stuttgart. Sie war als freiberufliche Musikerin, Performerin und Gesangspädagogin tätig, bevor sie 2017 die stellvertretende Geschäftsführung am Kulturkabinett (Kkt) – einem soziokulturellen Zentrum in Bad Cannstatt – übernahm. Sowohl in ihren Tätigkeiten als Künstlerin und Kulturmanagerin sowie in ihrer Forschung beschäftigt sich Lisa Tuyala mit Machtstrukturen, Ein- und Ausschlussmechanismen und kolonialen Kontinuitäten in der Gesellschaft im Allgemeinen und im Kulturbetrieb im Besonderen.
Sie initiierte die „Sonntags:Musik“-Reihe im Stuttgarter Westen (2014 – 2016) und gemeinsam mit Hajnalka Péter das Musik-netzwerk Women* of Music (W*oM). Lisa Tuyala ist Mitglied im Beirat des Deutschen Jazzpreises und des Zentrums für Kulturelle Teilhabe Baden-Württemberg sowie im Aufsichtsrat der Initiative Musik.