OSTWIND
von Emre Akal | transit@stuttgart
„Ich tausch mich einfach um, so wie’n T-Shirt, das mir nicht mehr gefällt. Ich tausch meinen Körper um, ich tausch meinen Namen um und hab’n ganz neues Leben.“
OSTWIND richtet den Blick auf die neuen Zuwanderer aus dem Südosten der Europäischen Union. Ob die Putzfrau, die eigentlich Juristin ist, der Straßenmusiker, die Altenpflegerin oder die Prostituierte im Stuttgarter Leonhardsviertel. Das Stück fragt nach ihren Biografien und ihrem Leben in Stuttgart.
Echte Erlebnisse und Eindrücke hat der Autor Emre Akal in umfangreichen Interviews mit „den neuen Fremden” in Stuttgart gesammelt und sie zu einem Text verdichtet, der die Perspektive umklappt, verdreht, schüttelt, entzweit, und zusammenfügt zu einem Bündel von berührenden Berichten. Sie alle verbindet eine rücksichtslose Normalität, eine unvorhersehbare Reflexion und mutiger Eigensinn bei der Suche nach dem Endpunkt der Reise.
Das Stuttgarter Theaterkollektiv transit@stuttgart entwickelt in dieser Uraufführung Portraits von übrig gebliebenen, von ewig bewegten und vorsichtig ankommenden Heimwehnomaden und Alltagshelden am Rande der Gesellschaft.
Gefördert vom Landesverband freier Theater Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, der Stadt Stuttgart, der Maria Wimmer Stiftung, der Landesbank Baden-Württemberg und der Bürgerstiftung Stuttgart. Mit freundlicher Unterstützung durch den Bezirksbeirat Mitte, den Bezirksbeirat Feuerbach und Komitee Komplett e. V.
„Mit ‚Ostwind‘ ist jedenfalls eine Inszenierung gelungen, die unter die Haut geht. Berivan Kaya und Andrim Emini verwandeln sich mit nur wenigen Requisiten unmittelbar vor den Augen des Publikums – das Leben ist schließlich eine Baustelle. Es liegt viel Herzblut darin: Bühnenautor Emre Akal hat sein Stück aus zahlreichen Interviews und Gesprächen mit den ‚neuen Fremden‘ verdichtet – und nahezu alle Beteiligten stammen selbst aus Einwandererfamilien.“
Stuttgarter Nachrichten, Nordrundschau