Wunderland
Performance von die apokalyptischen tänzerin*nen
“Ach… da habe ich eine saure Gurke vergessen. [Schmatzgeräusche]”
Bei Wunderland begeben sich die apokalyptischen tänzerin*nen gemeinsam mit der feministischen Influencerin Alice auf einen musikalischen, performativen Roadtrip, nach dem gleichnamigen Stück von Mugetha Gachago. Alice wacht im Bett der Weißen Königin auf und muss sich direkt an der abenteuerlichen Suche nach der Blume des Lebens beteiligen. Aber in Wunderland ist nichts wie es scheint. Obwohl es keine Grenzen gibt und das Land sich augenscheinlich vom Konzept des Nationalstaats distanziert, markieren sowohl die Rote als auch die Weiße Königin klare Herrschaftsansprüche. Gut scheint auf jeden Fall niemand zu sein.
Die Weiße Königin steckt heimlich mit dem Joker unter einer Decke und zahlt vermutlich nicht den Mindestlohn, die Rote Königin hält den Vater von Pablo und Bablo gefangen, um Bablo als Bediensteten festzuhalten und die Blume des Lebens isst zu viele Burger. Außerdem fahren wirklich immer alle mit dem Auto – aber eigentlich ist das ja gut in Wunderland. Und sogar Alice darf selbst ans Steuer eines Rennautos, obwohl sie zuhause schon mehrfach durch die Fahrprüfung gefallen ist und eigentlich lieber E-Bike fährt.
Mit Wunderland geht die Zusammenarbeit des Kollektivs mit Mugetha Gachago (*2009) nach forever apocalyptic und following mo in die dritte Runde. Im ersten Stück des Stuttgarter Autors steht der Ort Wunderland im Mittelpunkt. Dort ist nichts, wie es scheint und vieles ver-rückt. Ver-rückt ist hier ganz wörtlich gemeint – etwas aus dem Zentrum verschoben, nicht ganz zentriert. Gemeinsam mit der Komponistin Sara Glojnarić entwickelt Gachago eine, das Bühnengeschehen begleitende, unterwandernde, überschreibende, Symphonie des Alltags.
NACHGESPRÄCH AM FREITAG, 3.12.
Nach der Vorstellung um 20:00 findet ein Publikumsgespräch im Theatersaal mit den apokalyptischen tänzerin*nen statt. Moderiert wird das Gespräch von der Theatermacherin und Theaterpädagogin Friederike Hänsel. Sie studierte Szenische Künste und Philosophie in Hildesheim. In ihrer szenischen Forschung beschäftigt sie sich mit kollektiven Erzähltechniken, Spielstrukturen, dem Körper, Licht- und Videotechnik. 2019 wurde sie mit ihrem Kollektiv „taft.“ zum Körber Studio Junge Regie eingeladen. Seit September 2021 arbeitet sie als Theaterpädagogin am Jungen Ensemble Stuttgart.
Bühnenbegehung für blinde und sehbehinderte Menschen
Am 04.12.2021 wird es eine Stunde vor Aufführungsbeginn eine Bühnenbegehung für blinde und sehbehinderte Menschen geben, inklusive Austausch mit dem Team. Wir bitten um Voranmeldung beim Kartenkauf.
Peter Luttringer (Nikolauspflege) begleitet den Probenprozess als Experte für Barrierefreiheit Sehen.
Gemeinsam versuchen wir das Stück zugänglich für blinde und sehbehinderte Menschen zu machen.
In Koproduktion mit FREISCHWIMMEN – eine Plattform für Performance und Theater von brut Wien, FFT Düsseldorf, Gessnerallee Zürich, HochX München, LOFFT – DAS THEATER Leipzig, Schwankhalle Bremen, Sophiensæle Berlin und Theater Rampe Stuttgart. In Kooperation mit dem Theater Rampe und dem Theaterhaus Stuttgart.
Gefördert durch Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart, Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. aus Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg, Fonds Soziokultur e.V. und Freien Tanz- und Theaterszene Stuttgart.